Salvia divinorum - Wahrsagersalbei
Salvia divinorum ist die interessantese Zauberpflanze der Neuzeit, wenn man Europa betrachtet, denn erst seit wenigen Jahren ist die Wirkung der Pflanze bekannt. Das in ihr enthaltene Haluzinogen Salvinorin A ist wohl mit eines der stärksten, in Bezug auf Aufnahmemenge/Wirkung.
botan. Name
Salvia divinorum
dt. Name
Salvia oder auch Wahrsagersalbei
weitere Namen
Pipiltzintzintli, Hierba de la Pastora (= Kraut der Schäferin)
Hierba de la Virgen (= Kraut der Jungfrau)
Familie
Labiatae (Lippenblütler); Nepetoideae, Tribus Salvieae, Subribus Salviinae, Sektion Dusenostachys
Formen und Unterarten
Keine, nur 2 unterschiedliche Klone sind bekannt, die von zwei Botanikern gesammelt wurden. Der Wasson-Klon ist bitter, der Blosser-Klon ist kaum bitter.
Vorkommen
trop. und gemäßigte Zonen beider Hemisphären. Ursprünglich im Mazatekengebiet der Sierra Madre Oriental im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca.
Anbau
Vermehrung kann nur durch Stecklinge geschehen. Bisher sind noch keine fruchtbaren Samen bekannt. Auch die gelegendliche Blüte die manchen Pflanzen beobachtet wurde, hat noch nie zur Bildung von fruchtbaren Samen geführt.
Die Stecklinge werden in große Töpfe gepflanzt. Danach sollten die Pflanzen möglichst gut gewässert werden. Die ganze Pflanze gelegentlich mit Wasser besprühen.
Wenn nur geringer Platz vorhanden ist, dann die oberen Blattpaare unter den Triebspitzen regelmäßig abschneiden. Dadurch verzweigt sich die Pflanze mehr. Also ähnlich der Beschneidung bei anderen Stauden.
Schädlinge
Bei Salvia divinorum wurden meist nur von einem Befall durch die Weiße Fliege (Trialeurodes vaporiorum) berichtet, die sich vor allem auf den Blatt Unterseiten aufhalten. Dagegen hilft das Einsprühen mit Tabaksud und einem Tropfen Spülmittel den Sud erhält man durch auskochen von Tabak. Auch ohne Abdeckung der traten keine Schadsymptome an den Pflanzen auf. Eventuell kann es jedoch zu einer Pilmycelbildung auf der Blumenerde kommen, die man entweder mit einer Gabel "untergraben" kann, oder vorsichtig entfernt.
Jahreszeit
Die Pflanze verträgt auch geringen Frost. Bei längerer Frosteinwirkung verfärben sich die Blätter braun.
Beschreibung
Die immergrüne Pflanze wächst staudenförmig bis über einen Meter hoch. Ganz charakteristisch ist der viereckige Stengel. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün und ganz leicht behaart. Sie werden bis zu 20 cm lang und 10 cm breit. Sie sind lanzettförmig und an beiden Enden spitz zulaufend.
Wirkstoff
Salvinorin A
Geschichtliches
Bei Wahrsageritualen der mazatekischen Indianer in Oaxaca wurden laut Überlieferungen bis zu 26 frische Blätter zu einer Zigarre zusammengedreht. Diese wurde aber nicht geraucht, sondern ausgelutscht oder zerkaut. Salvinorin wird jedoch nur über die Mundschleimhaut vom Körper aufgenommen, daher ist vom schlucken abzuraten!!