Acorus calamus - Kalmus

Kalmus ist eine in Deutschland eingeschleppte Pflanze, deren angenehm riechender Wurzelstoff sie bei uns bekannt gemacht hat.

botan. Name
Acorus calamus

dt. Name
Kalmus

weitere Namen
Deutscher Ingwer, Achermannswurzel, Magenwurz, Schwerthenwurzel, Chalmis, Deutscher Zitwer, Karmsem, Kolmes

Familie
Aronstabgewächse - Araceae

Formen und Unterarten
Es werden einige nach geographischen Gesichtspunkten unterschiedene Varietäten bezeichnet:

var. vulgaris: Indien, Europa und Himalaya
var. americanus: Nordamerika und Sibirien
var. angustatus: Südostasien, Japan und Taiwan
var. calamus: Eurasien

Vorkommen
Bei uns ursprünglich nicht heimisch. Um 1560 bei uns eingeführt. Man findet Kalmus vor allem an Teichrändern, in Sumpfgräben und in waldigen Sumpfstellen, die aber ständig feucht sein müssen.

Anbau
Der Anbau erfolgt durch Teilung der Wurzel, oder durch Schößlinge. Diese weren dann in sumpfige und sehr feuchte Standorte ausgepflanzt.. Kann aber auch in flachen stehende Gewässern gehalten werden.
Nach der Ernte im Frühherbst werden die Wurzeln gereinigt und in 10 - 20 cm lange Stücke zerschnitten. Diese werden dann an einem schattigen Platz zum Trocknen ausgelegt. Es ist ratsam die Wurzel vor dem Trocknen zu schälen, da normalerweise die geschälte Droge zur Anwendung kommt.

Schädlinge
Leider lag hierzu keine Daten vor.

Jahreszeit
Erntezeit ist Juni bis Juli. In Kulturplantagen wird im Frühherbsteerntet.

Beschreibung
Uferrandpflanze, feuchter, sumpfiger Standort, waagrecht kriechender, dicker Wurzelstock, daraus wachsen ca. 1m hohe schwertähnliche Blätter, am extra Blütenstengel wächst ein Blütenkolben von ca.?cm mit kleine grünen Blüten, daraus bilden sich dann die roten Beeren, kommt bei uns selten zur Fruchtreife.

chemische Zusammensetzung/
Wirkung
Die Wirkstoffe des Kalmus sind ätherische Öle mit ß-Asaron und Bitterstoffe. In geringen Mengen sind auch Gerbstoffe enthalten. Die weiterhin enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß und Stärke spielen bei der Wirkung keine Rolle.

Historische Zubereitungs- und
Einnahmeformen
Kalmus findet Verwendung als aromatisches Bittermittel ->Magen/Darm-und Gallebeschwerden, belebt den gesamten Verdauungsbereich, vor allem in der 2. Lebenshälfte, Blähungen, Sodbrennen, wirkt anregend und stärkend, durchwärmt den Magen, fördert Gallenproduktion und -abfluss, Osteoporose, Aphrodisiakum für Männer (Signatur des Blütenkolbens), Tonikum

Geschichtliches
Bereits der Leibarzt Kaiser Ferdinand I. führte sie aus Konstantinopel ein. Die Wurzel stammt aus der Haremskultur und diente u.a. dem Erhalt er Potenz des Sultans, wurde hierzu auch in Europa eifrig benutzt. Kalmus ist eine uralte Heilpflanze, bereits in altpersischen Schriften wird sie erwähnt.

Kalmus Samen