Sceletium tortuosum - Canna
Bei Sceletium handelt es sich um eine der interessantesten psychoaktiven Pflanzen, die in letzter Zeit neu entdeckt worden ist. Ursprünglich kommt die Pflanze aus dem südlichen Teil von Afrika.
bot. Name
Sceletium tortuosum
dt. Name
teilweise Kanna oder Canna genannt, umgangssprachlich in Afrika Kougoed
weitere Namen
Canna, Canna-root, Channa, Gunna, Kanna, Kauwgoed, Kon, Kou, Tortuose fig-marygold
Familie
Aizoaceae - Eiskrautgewächse; Mesembryanthemaceae; Unterfamilie Mesembryanthemoideae; vgl. Bittrich 1986
Formen und Unterarten
keine bekannt
Vorkommen
Die Pflanze findet sich ausschließlich in Südafrika und auch dort nur im sogenannten Kannaland. Fast alle Sceletium Arten sind jedoch auch dort schon sehr selten geworden, wohl auch auf Grund der hohen Nachfrage aus den Industrienationen, die diese Pflanzendrogen entdeckt haben.
Anbau
Die Vermehrung geschieht in Südafrika vor allem über Samen. Diese sind jedoch bei uns relativ schwierig zu bekommen, daher wird meisten über Stecklinge vermehrt. Bei Samenvermehrung muß man sich an die Anleitung zur Aussaat von Kakteensamen halten. Die Vermehrung der Stecklinge ist noch etwas schwierig und gelingt nicht immer. Bisher waren Versuche mit Stecklingspuder und Wurzelbinldung in einem Wasserglas relativ erfolgreich.
Kanna Samen gibt es z.B. bei Magic Garden Seeds.
Beschreibung
Die Pflanze ähnelt den Blattsukkulenten sehr und wird sehr krautig, wobei eine Höhe von 30cm selten überschritten wird. Die Wurzeln sind analog zu den Blättern sehr fleischig. Die Äste breiten sich am Boden aus und sitzen ohne Stil direkt am Stamm. Die Blüten sind leicht gelb und werden ca. 3 cm groß. Charakteristisch sind die eckigen Samen.
Eine Unterscheidung der verschiedenen Sceletium Arten ist sehr schwierig, da sie sich optisch zu sehr ähneln. Wahrscheinlich haben sie auch ähnliche Inhaltsstoffe. (Aptenia cordifolia hat z.B. eine sehr ähnliche Wirkung und sieht auch wie Sceletium aus.)
Inhaltsstoffe und Chemie
Man kann die ganze Pflanze einschließlich der Wurzel verwenden. Als wirksame Inhaltsstoffe wurden identifiziert:
* 0,3 - 0,86% Mesembrin
* Mesembrinin
* Roeruoamin
Triptamine könnten laut Rätsch auch vorkommen.
Wirkung
Anscheinend wird Sceletium ähnlich genutzt wie bei uns Haschisch. In kleinen Dosen wirkt es befreiend, vertieft soziale Kontakte und steigert leicht das Selbstbewußtsein.
Darüber hinaus löst es Hemmungen und mindert Minderwertigkeitskomplexe.
Immer wieder wird Kougoed in Verbindung zu sexuellen Erfahrungen gebracht bzw. eine allgemeine Sensibilisierung festgestellt.
Besonders beliebt ist das Kraut bei uns, da es die Wirkung von Cannabis und Alkohol steigern kann und in Kombination auch leichte Visionen wohl vorkommen können.
Empfohlen wird das Kauen von Sceletium kurz nach dem Genuß von Cannabisprodukten, es soll die Wirkung potenzieren.
Auch in interessanter Ansatz ist die leichtere Entwöhnung von Nikotin, da sich das Verlangen nach Tabak und die Wirkung von Nikotin abschwächt.
Geschichtliches
Canna wird schon seit mindestens 300 Jahren von den Hottentotten genutzt und findet sich dort vor allem in Verbindung mit rituellen Handlungen wieder. Auch die Vermischung mit Cannabis war ihnen schon bekannt.
Heute benutzt man Canna vor allem in der Jugendscene als Partydroge.
Historische Zubereitungs- und Einnahmeformen
Man erntet Kanna im späten Herbst und quetscht die Pflanzen bevor man Sie in ein geschlossenes Gefäß gibt um das Pflanzenmaterial zu fermentieren. (Heute würde man wohl am ehesten eine Plastiktüte nehmen. Für den Fermentiervorgang eignet sich sehr gut die warme Fensterbank und nachts ein etwas kälterer Ort, damit der Wasserdampf kondensieren kann.
Nach 3 Tagen öffnet man die Tüte und rührt alles gut durch und verfährt wie in den ersten 3 Tagen. Nach ca. 8 Tagen öffnet man die Tüte und trocknet alles. Vom frischen Verzehr der Blätter wird dringenst abgeraten, da die Oxalsäure starke Alergien auslösen kann. Außerdem soll nur das getrocknete Kraut psychoaktive Wirkungen haben.
* 1. Man kann das Pulver mit Alkohol zusammen zu sich nehmen, die Mischung aber erst nach 10 Minuten runterspülen.
* 2. Man kann das Pulver zusammen mit Cannabisprodukten rauchen.
* 3. Man kann das Pulver auch schnupfen.
Für alles braucht man mindestns 2g Pulver.
Disclaimer
Alle angegebenen Rezepte und Anleitungen haben lediglich informativen Charakter und sollten nicht selber so probiert werden, da über diese Pflanze zu wenig bekannt ist.
Canna heißt auch eine bekannte Düngermarke von - na klar - Canna