Salvia divinorum - Pflegeanleitung
Endlich hat der Jens die Zeit gefunden und eine gute und ausführliche Pflegeanleitung und Vermehrungsleitfaden für Salvia geschrieben.
Pflegetips:
Die nun sehr schnell wachsende Pflanze nicht über 30 cm groß werden lassen, sondern den winzigen obersten Trieb an der Pflanzenspitze wegbrechen oder schneiden. Diese nur wenige zehntelmillimeter große Wunde stellt für die Pflanze kein Problem dar und sie verzweigt sich sehr stark. Auch die neuen Triebe nicht länger als 20 cm werden lassen, sie auf die selber Weise am Länger werden hindern. Warum das Ganze: ich hatte bei mir S.D., welche 1.30 Meter und höher waren. Solche langen Stengel brechen einfach weg oder werfen die ganzen Töpfe mit um, da sie so schwer sind. Ihr könnt euch vorstellen, wie schwer mir das fiel Meterstücken von meinen Pflanzen abzuschneiden. Das geht auch sehr schwer, da sie unter verholzt sind. Ja de Stengel sind grün, aber dennoch sehr sehr hart(also verholzt) und mit einem Messer nicht zu schneiden, ich mußte sägen. Es ist beeindruckend Pflanzen zu haben mit 30 cm Blättern und metrigen Stengeln, aber die Probleme häufen sich mit jedem Zentimeter. Festbinden hat nicht viel gebracht, da die Schnüre eingewachsen sind und zu zerreißen drohten. S.D. vermehrt sich nun mal auf diese Weise, hochwachsen, wegbrechen, neu anwurzeln. Also immer schön regelmäßig am hochwachsen hindern, so hat man schöne buschige Pflanzen mit „nur“ 20 cm Blättern, aber sehr stabile Pflanzen.
Der Standort sollte möglichst hell sein und eine gesunde Pflanze hält auch die direkte Sonne ohne weiteres aus, Voraussetzung dafür ist aber genügend Wasser(aber nicht ersäufen).
Jetzt nach 1 Jahr haben wir eine große Pflanze, aber sie will nicht mehr weiter wachsen, verliert Blätter und bekommt nur noch Mickerblätter, die auch gleich wieder gelb oder braun oder schwarz werden. Dann mag das am Topf liegen, der nun zu klein geworden ist oder ihr habt die Pflanze genervt, weil ihr immerzu Blätter geklaut habt. Natürlich kann es auch an Schädlingen liegen, aber dazu später.
Umtopfen ist also angesagt, also her mit einem großen Topf 30 cm aufwärts oder gleich einen Pflanzkübel 50 cm aufwärts und mehrere Pflanzen da rein. Tja da staunt ihr, wo ist den da die Erde im Topf hin, alles weiß, alles voller Wurzeln, war ja wirklich höchste Zeit.
Düngen kann man, aber nur sehr vorsichtig, manche Botaniker haben schon ihre S.D. auf diese Weise verloren. Ein Pflanzenzelt ist auch mit Vorsicht zu genießen, da die Pflanze schnell das schimmeln und Faulen anfängt, also ab und zu gut lüften....also Zelt weg und wieder drauf. Im Zelt auch genug Luftlöcher reinschneiden.
Und wieder fängt sie das wachsen an und ihr werden bestimmt gewerkt haben, die Pflanze hält was aus. Bei mir stehen die Pflanzen in einem fast nie geheiztem Zimmer, sie verträgt alle Temperaturen zwischen 3 und 30 Grad, vorausgesetzt man gießt sie schön regelmäßig (feucht halten und nicht ersäufen) und läßt sie sonst in Ruhe. Tut man das und läßt sie in Ruhe, wächst sie sehr schnell und verliert auf völlig natürliche Weise viele Blätter (Geburten- und Sterberate hält sich fast das Gleichgewicht mit einem geringen Geburtenüberschuß ;-) ) , welche man weiter verarbeiten kann ;-). Ja so ist das, auch ein Blatt stirbt und so muß man sich nicht sorgen, wegen braunen oder schwarzen Spitzen und wegen gelben, braunen oder schwarzen Blättern. So ist das bei uns im Herbst nun mal mit allen Pflanzen und so ist das bei der S.D. im ganzen Jahr. Man sollte seine Pflanze jedoch beobachten und ein plötzlicher Anstieg der „Sterberate“ kann ja der zu klein gewordenen Topf sein oder .......
Jetzt kommen wir zu den Schädlingen, welche es auf unsere Pflanzen abgesehen haben. Und was soll man sagen, alles hat es auf S.D. abgesehen.
Weise Fliegen: Die Parasiten lieben trockene Luft und Wärme und können mit der Farbe Gelb geködert werden. Es gibt so genannte Gelbsticker und die werden einfach in die Erde gesteckt, einer pro Pflanze reicht. Erkennen kann man sie, wenn man gegen die Blätter pustet und es fliegen plötzlich kleine weise Punkte von 1mm Durchmesser rum. Sie sitzen an der Blattunterseite und saugen Pflanzensäfte. Die Ausscheidungen veranlassen Pilze, sich auf der Pflanze niederzulassen. Eine Maßnahme um die Viecher erst gar nicht an die Pflanze zu lassen, ist Alufolie am Grund der Pflanze anzubringen, das mögen die Biester gar nicht.
Spinnmilben: Sie mögen es feucht (aber nicht naß) und man erkennt sie an den gelben Flecken auf der Blattoberfläche. Spinnmilben deshalb, da sie kleine Gespinste an den Blattspitzen bauen.
Blattläuse: Diese Tierchen sind die häufigste Plage in meinen Garten, sie kommen im grünen, gelben oder schwarzen Wams daher und ärgern mich und vor allem meine Pflanzen. Auch sie scheiden etwas aus, welches Pilzen auf den Pflanzen willkommen heißt.
Bekämpfung: Ich verwende eine selber zusammen gebraute Giftbrühe. Ich nehme Tabak (5 Eßlöffel) , Spüli (1 El) und Bier (5 El) auf 500 ml Wasser. Man kann die Brühe auch noch etwas verstärken mit Brennspiritus, dabei kommen noch mal 125 ml Spiritus ins Wasser der Brühe. Ich beginne den Tabak auszukochen (5 Minuten) und später kommt der Rest hinzu. Nun kippe ich alles in ein Glas und verschließe es. Je nach bedarf seihe ich etwas von der Brühe ab und besprühe damit meine Pflanzen. Ich konnte feststellen, daß sofort nach 1 Minute alles Ungeziefer tot ist, Nikotin ist wirklich ein sehr effektives Gift. Man beobachtet die Schädlinge noch ein wenig und sollen sie sich nach ein paar Tagen wieder zeigen, nochmals besprühen. Die Giftbrühe schadet den Pflanzen nicht und kann ruhig auf die Pflanzenerde gelangen.
Es ist natürlich auch möglich normale Sprays zu benutzen, doch sollte es hier natürliches Pyrethum aus Chrysanthemen sein. Bei solchen Sprays niemals zu dicht an die Pflanzen ran, sonst sterben die jungen Triebe ab.
Bilder und Text Jens 2003