Geschichte des Schlafmohns

Der Schlafmohn blickt auf eine lange Geschichte der rituellen und medizinischem Nutzung zurück. In Asien und Europa wird er seit mehr als 4000 VOR Christus eingesetzt. Auch heute noch ist er in vielen asiatischen Ländern (besonders Thailand, Indien), sowohl als Rauschpflanze aus dem gesellschaftlichen Leben, als auch als Heilpflanze nicht mehr wegzudenken. Trotz jahrelanger Bemühungen der Missionare verschiedenster europäischer Länder besonders während der Opiumkriege konnte ein Fortdauern der Opiumkultur nicht verhindert werden. Selbst kleine Bauern pflanzen auf noch so kargen Böden Schlafmohn an, um ihren persönlichen Bedarf zu decken. Meist wird Opiumkonsum sogar, wenn überhaupt, weniger hart bestraft als der Konsum von Cannabisprodukten.

In unserer Gesellschaft ist Schlafmohn besonders unter dem Begriff Opium (griech. Opos = Saft) längst nicht mehr als Heilpflanze angesehen, sondern wird mit Heroin, einem halbsynthetischen Derivat des Opiums, gewonnen aus dessen stärksten Wirkstoff dem Morphin, gleichgesetzt und mit dem Absturz in die Drogenabhängigkeit assoziiert. Dabei war es letztendlich der falsche Umgang mit Opium, der dazuführte, dass Heroin synthetisiert wurde (s.u.). Wie auch heute führten häufig Armut und soziale Abgründe, aber natürlich auch die Sucht nach Rauscherfahrungen zum Missbrauch des Opiums und seiner Derivate.
Als gegen Anfang des 19. Jahrhunderts das Morphin als wirksamstes Alkaloid des Opiums entdeckt und isoliert wurde (ähnlich der Destillation von Alkohol aus Wein), glaubte die Menschheit eine Allheilmittel gegen die Opium Abhängigkeit gefunden zu haben. Da sich Morphin aber als nahezu 10fach stärker als das Opium selbst erwies und überdies die Applikation noch direkter (Injektion) erfolgen konnte, was zu weitaus intensiverer Wirkung führte, stieg die Suchtproblematik weiterhin an. Niemand kam darum auf die Idee, dass der Umgang mit der berauschenden Wirkung des Opiums/Morphins überdacht werden müsste unter Berücksichtigung der Psyche des Süchtigen selbst.

Es folgte eine noch schlimmere Abhängigkeitsproblematik und wiederum versuchte die Menschheit mit einem fataler Weise noch potenteren Derivat des Opiums bzw. Morphins nämlich dem Heroin (von heroisch -heldenhaft) der Entwicklung Einhalt zu gebieten. Natürlich vergeblich, denn dass von Chemikern der Bayer Werke entwickelte und ab Ende des 18. Jahrhunderts als nicht süchtig machende Wundermittel gegen die Morphinsucht vertriebene Heroin, sorgte für eine noch schlimmere Abhängigkeitsproblematik als vorher, denn Heroin ist noch mal 6fach stärker als Morphin und somit auch in der Suchtpotenz wesentlich schwerwiegender.

Aber erst um 1910 begann ein Umdenken in der Ärzteschaft, die dennoch nicht den enormen, von Bayer proklamierten (Miss)Gebrauch des Heroins aufhalten konnte, sodass Heroin um 1920 in der breiten Bevölkerung zum Hauptsuchtmittel aufstieg. Damit begann dann nach und nach der totale Krieg gegen Heroin und seinen Ursprung Opium bzw. Schlafmohn weltweit. Und natürlich auch der illegale Gebrauch mit Bildung eines weitverzweigten Schwarzmarktes.

Und mit der Kriminalisierung stieg natürlich auch die stümperhafte Verarbeitung und der Verschnitt des in reinem Zustand eigentlich gesundheitlich ungefährlichen Heroins an. Selbst bei täglichem Gebrauch reinen Heroins sind keine der üblichen Folgen des Gebrauchs straßenüblichen Heroins zu erwarten. Inklusive aller sozialen und gesellschaftlichen Probleme (Beschaffungskriminalität, Milieu, etc.), die durch die enormen Schwarzmarkt Preise und das hohe körperliche Suchtpotential herbeigeführt werden.