Hermetische Weisheiten

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So nach dem ich auch mal von den Toten auferstanden bin, will ich gleich mal mit ein par hermetische Weisheiten ins Forumleben wieder einsteigen

Größres mag sich anderswo begeben,
Als bei uns, in unserm kleinen Leben,
Neues hat die Sonne nie gesehn.
Sehn wir doch das Große aller Zeiten
Auf den Brettern, die die Welt bedeuten,
Sinnvoll, still an uns vorübergehn.
Alles wiederholt sich nur im Leben,
Ewig jung ist nur die Phantasie,
Was sich nie und nirgends hat begeben,
Das allein veraltet nie!

Alles ist schon einmal gesagt worden, aber da niemand zuhört, muß man es immer von neuem sagen.

Das Leben kann nur rückblickend verstanden werden. Es muß aber vorausschauend gelebt werden.

Wenn wir uns ändern, dann ändern sich auch unsere Lebensbedingungen.

Alles verändert sich, sobald man sich selber verändert.

Es gibt eine Niederlage, welche ein Sieg ist: Der Sieg über sich selbst.

Auf Dauer nimmt die Seele die Farbe deiner Gedanken an.

Worüber wir nicht ernsthaft nachgedacht haben, das vergessen wir bald.

Gedanken leben ebenso von der Bestätigung wie vom Widerspruch.

Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen: Man kann ihm nur Dinge zumuten, die er verdauen kann.

Einen Gescheiten kann man überzeugen, einen Dummen muß man überreden.

Ehe wir uns anschicken, andere zu überzeugen, müssen wir selbst überzeugt sein.

Wenn der Verstand scharf bleiben soll, muß er Gegenstände bewegen, an denen er sich schleifen kann.

Die meistern und schlimmsten Übel, die der Mensch dem Menschen zugefügt hat, entsprangen dem felsenfesten Glauben an die Richtigkeit falscher Überzeugungen.

Das Talent des Menschen, sich einen Lebensraum zu schaffen, wird nur durch sein Talent übertroffen, ihn zu zerstören.

Den Strich, den das Genie in einem Zuge hinwirft, kann das Talent in glücklichen Stunden aus Punkten zusammensetzen.

Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuß Verrücktheit.

Es ist das Schicksal des Genies, unverstanden zu bleiben. Aber nicht jeder Unverstandene ist ein Genie.

Nirgends klingen falsche Musik und krumme Töne besser, als wenn es gegen einen gemeinsamen Feind geht.

Weniges auf dieser Welt verbindet so stark wie die gemeinsame Abneigung gegen einen Dritten.

Die Gefährlichkeit des Bösen wächst mit der Anständigkeit seiner Gegner.

Niemanden stört eine Unterbrechung, wenn es Beifall ist.

Ich vertrage mich leicht mit jedem, der sich mit sich selbst verträgt.

Wenn ein wirklich großer Geist in der Welt erscheint, kann man ihn untrüglich daran erkennen, daß sich alle Dummköpfe gegen ihn verbünden.

Alles hat zwei Seiten. Das ist da Gute am Schlechten und das Schlechte am Guten.

Die Waage gleicht der großen Welt: Das Leichte steigt, das Schwere fällt.

Wenn uns jemand seinen Stiefel in den Nacken setzt, haben wir vorher meist einen Kniefall gemacht.

Keine Begeisterung sollte größer sein, als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft.

Viele Menschen sind zu gut erzogen, um mit vollem Mund zu sprechen; aber sie haben keine Bedenken, dies mit leerem Kopf zu tun.

In Luftschlössern läßt sich leicht Zuflucht suchen. Und leicht zu bauen sind sie auch.

Wenn Toleranz nicht mit Interesse Hand in Hand geht, nennt man sie Gleichgültigkeit.

Toleranz heißt, die Fehler der anderen entschuldigen. Takt heißt, sie gar nicht erst bemerken.

Das Ideal ist nichts als die Wahrheit von Weitem.


Echte Ideale halten Stürmen stand.

Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträmt hat.

Dinge, die man als Kind geliebt hat, bleiben im Besitz des Herzens bis ins hohe Alter. Das schönste im Leben ist, daß unsere Seelen nicht aufhören an jenen Orten zu verweilen, wo wir einmal glücklich waren.

Geht ein Mensch von dieser Welt ist's als ob ein Blatt vom Baume fällt; und die Vögel singen weiter.

Der Tod bedeutet die Tilgung jeglichen Schmerzes, und er ist die Grenze, über die unsere Leiden nicht hinausgelangen; er gibt uns wieder jenen Zustand der Ruhe zurück, dem wir vor unserer Geburt angehörten.

Der Tod hat keine Bedeutung - ich bin nur nach nebenan gegangen.
Ich bleibe, wer ich bin, und ihr bleibt dieselben zusammen.
Was wir einander bedeuten, bleibt bestehen.
Nennt mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprecht in der gewohnten Weise mit mir und ändert den Tonfall nicht!
Hüllt Euch nicht in Mäntel aus Schweigen und Kummer.
Lacht wie immer über die kleinen Scherze, die wir teilten.
Wenn ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue und ohne jegliche Traurigkeit.
Leben bedeutet immer nur Leben -
es bleibt so bestehen -
immer ohne Unterbrechung.
Ihr seht mich nicht, aber in Gedanken bin ich bei Euch.
Ich warte auf Euch - irgendwo - ganz in der Nähe.

Es gibt Dinge, die man bereut, bevor man sie tut, und doch tut.

Und wenn der Tag der letzten Reise kommt und ablegen will das Schiff ohne Wiederkehr, dann findet ihr mich mit leichtem Gepäck an Bord, nahezu nackt, wie die Kinder im Meer.

Jeder weiß wie spät es ist - wie spät es ist weiß keiner.

Wer nicht liebt hat kein Dasein, ist nicht da, ist gestorben. Wer Lust hat zu lieben, steht von den Toten auf; und nur wer liebt, ist lebendig.

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.

Die meisten Denkmäler sind hohl!

Für den Optimisten ist Leben kein Problem sondern bereits die Lösung.

Weisheit ist die Fähigkeit zu unterscheiden, ob es sinnvoll ist, beherzt zu reden, oder barmherzig zu schweigen.

Für Geld kriegt man alles. So sagt man - aber das ist nicht wahr. Man kann Essen kaufen, aber nicht Appetit. Arzneimittel, aber nicht Gesundheit. Wissen aber nicht Klugheit. Glanz, aber nicht Schönheit, Spaß aber nicht Freude. Bekannte aber nicht Freunde. Diener, aber nicht Treue. Die Schale läßt sich kaufen, aber nicht der Kern.

Leicht lassen wir uns von Dingen überzeugen, die uns Freude machen.

Es gibt nur eine Möglichkeit einen Freund zu haben: Man muß selbst einer sein.

Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann.

Krankheit läßt den Wert der Gesundheit erkennen, das Böse den Wert des Guten, Hunger die Sättigung, Ermüdung den Wert der Ruhe.

Wenn man seine Ruhe nicht in sich selbst findet, ist es zwecklos, sie andernorts zu suchen.

Die gefährlichsten Herzkrankheiten sind immer noch Neid, Hass und Geiz.

Ein Mensch ohne Plan ist wie ein Schiff ohne Ruder.

Kein Mensch ist eine Insel, allein für sich; jeder ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Ganzen.

Hier liegt ein Mann, der es verstanden hat, bessere Leute, als er selbst war, in seinen Dienst zu stellen.  eine Grabinschrift.

Die meisten Menschen können nicht richtig zuhören. Sie filtern nämlich das, was sie hören, durch ihre eigenen Erfahrungen und lesen ihr Leben in das Leben des anderen hinein.

Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst einmal reden.

Eine gute Rede hat einen guten Anfang und ein gutes Ende - und beide sollten möglichst dicht beieinander liegen.

Eine gute Rede soll das Thema erschöpfen, nicht die Zuhörer.

Die Erfahrung ist nur die Frucht begangener Irrtümer, darum muss man sich etwas verirren.

Vieles erfahren haben heißt noch nicht, Erfahrung besitzen.

Vortrefflich, Edle zu sehn,
Mit ihnen sein, ist stets Gewinn;
Wer nichts mit Toren schaffen muß,
O, der sei von früh bis spät beglückt.

Wer törig mit den Toren lebt,
Der wandelt langer Irrnis Pfad,
Denn Torenumgang schafft uns Leid,
Gleichwie ein Feind auf Schritt und Tritt;
Doch hold beglücken Weise uns,
Gleichwie ein teures Wiedersehn.


Wie weit wir im Leben kommen, hängt davon ab, wie sensibel wir mit den Jungen umgehen, wie mitfühlend mit den Alten, wie verständnisvoll mit den Ehrgeizigen und wie tolerant mit den Schwachen und Starken. Denn irgendwann gehören wir alle einmal zu ihnen.

Eine laute Stimme ist nichts gegen eine klare und kultivierte - auch wenn die nur ein Flüstern ist.

Ehrerbietung ohne gute Form wird Belästigung, Vorsicht ohne gute Form wird Ängstlichkeit, Mut ohne gute Form führt zur Auflehnung, Aufrichtigkeit ohne gute Form wird Grobheit.

Ein einziger Mann mit Mut stellt eine Mehrheit dar.

Einen Menschen heilen heißt, ihm den verlorenen Mut wiedergeben.

Mit einem Menschen, der nur Trümpfe hat, kann man nicht Karten spielen.

Das Märchen ist ein ungetrübter Niederschlag der menschlichen Seele.

Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet.

Wer viel in sich hat, braucht wenig von außen.

Die Größe eines Menschen errechnet sich aus dem Verhältnis von Können und Bescheidenheit.

Unter den Menschen gibt es viel mehr Kopien als Originale.

Nichts ist so leicht, als daß es nicht schwierig würde, wenn man es zögernd tut.

greeez C28